Altenpflege heute – das Wohlbefinden zählt

Vitaris präsentiert sich als Haus der vierten Generation

Ein jeder wünscht sich, wenn er einmal alt und hilfebedürftig werden sollte, dass er nicht therapiert wird, sondern dass sich sein Umfeld darum bemüht – neben all dem Schweren und Traurigen, was das Alter einem so beschert – das er noch viele glückliche Stunden erleben darf und sich möglichst lange wohl fühlt. Möchten Sie später von den eigenen Kindern gepflegt werden? Oder wären Sie bereit, in einem Pflegeheim zu leben? Und wie müsste so ein Pflegeheim aussehen?

VITARIS ist ein Haus der 4. Generation und unsere Maxime ist auf das Normalitätsprinzip (E. Böhm/ österr. Pflegewissenschaftler) hin ausgerichtet. D.h. es wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch – geprägt durch seine Sozialisation, Kultur und Erfahrungen – eine persönliche Lebensform entwickelt, aus der sich sein Bild von einem „normalen“ Verhalten und Handeln ergibt, bspw. wie man mit Menschen in Beziehung tritt; wie und womit man sich beschäftigt; wie und was man isst; wie man sich kleidet; worin man den Sinn im Leben sieht.

Wir beziehen diese Theorie nicht ausschließlich auf demenzerkrankte Menschen, sondern auf unser gesamtes Klientel. Schon ab Einzugstag gehen wir bspw. sensibel mit dem Verlust des bisherigen Zuhauses und der Ungewissheit eines Umzuges – als neuen Lebensort um. Aus diesem Grund werden bereits im Vorgespräch erste Normalitäten des Einzelnen gefiltert und Wert darauf gelegt, dass ein naher Angehöriger zugegen ist. Die Biografie ist ein weiterer Bestandteil – hier sind die wichtigsten Stationen des Lebens, der Familie, Kinder, Gewohnheiten, usw. aufgeführt. Sie bietet uns die Möglichkeit den Bewohner in den verschiedensten Momenten situationsgerecht zu begegnen – sich in seine Situation hineinzufühlen. Neben der Normalität des Einzelnen, ist es die erfassbare Umgebung, die Sicherheit und Geborgenheit ausstrahlt, auch die geringe Anzahl von Mitbewohnern. Teilhabe und Teilnahme an Tätigkeiten die auch in einem normalen Haushalt anfallen, strukturieren den Tagesablauf. Alle Aktivitäten orientieren sich an den Lebenswelten der einzelnen Bewohner.

Der Gewinn des Hausgemeinschaftsprinzips liegt neben der Normalität, in seiner Kleinteiligkeit und seiner Nachhaltigkeit. Unter Kleinteiligkeit sind zum einen die überschaubaren Bewohnergruppen (10-12 Bewohner) gemeint und zum anderen die Überschaubarkeit der Räumlichkeiten – wohnungsähnlich. Neben den Angehörigen sind feste Bezugspersonen von wesentlicher Bedeutung. Alle Pflege- und Betreuungsleistungen werden in der Wohngruppe durch fest zugeordnete Präsenz- und Pflegekräfte erbracht.

Nachhaltigkeit – Das Hausgemeinschaftsmodell ist längst ein Teil der Regelversorgung im vollstationären Bereich geworden. Das eine angemessene Pflege und Betreuung für Menschen mit Demenz in der „Kleinteiligkeit“ der

Hausgemeinschaft am ehesten gelingen kann, war seinerzeit die Theorie. Zwischenzeitlich hat sich aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass keine Ausschließlichkeit für ein bestimmtes Bewohner- Klientel besteht, sondern dass sich auch Menschen mit einem somatisch begründeten Pflegebedarf in der familienähnlichen Struktur der Hausgemeinschaft sehr wohl fühlen können. Die Ausrichtung auf einer gelebten Alltagsnormalität orientierten Heimkultur, ist mit den Hausgemeinschaftsprinzip auch unter veränderten Rahmenbedingungen perspektivisch leistbar.

 

Info

Kurzer historischer Überblick der Pflegeheimentwicklung:

1. GENERATION: Anstaltstyp – bis Anfang 20. Jahrhundert/ Klöster, Spitäler und Siechenhäuser mit Sälen, oft nur Trennung nach Geschlecht, minimale Ausstattung, keine Privatsphäre oder individuelle Sanitäreinrichtungen.

2. GENERATION: Altenkrankenhaus – Mitte 20. Jahrhundert/ Mehrbettzimmer mit Waschtisch, verbesserte und funktionelle Ausstattung, zentraler Speisesaal, wenig wohnlich.

3. GENERATION: Altenwohn- und Pflegeheim – ab 1970er Jahre/ kleinere Wohnbereiche, allmählich mehr Einzelzimmer mit Nasszellen und deutlich mehr Privatsphäre.

4. GENERATION: Stationäre Hausgemeinschaft – um 2000/ Loslösung von zentralen Versorgungseinheiten wie Großküche und Wäscherei, stattdessen Leben, Wohnen und Kochen in familienähnlichen Gruppen, fast nur Einzelzimmer

5. GENERATION: Quartiershaus – ab 2010/ basiert auf drei Grundprinzipien: das Leben in Privatheit, das Leben in Gemeinschaft und das Leben in der Öffentlichkeit